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Holzhäuser

Ein Holzhaus kann in verschiedenen Bauweisen errichtet sein. Allen Holzhäusern gemeinsam aber ist die Verwendung des genialen Baustoffs aus der Natur, der immer wieder nachwächst, Sauerstoff produziert, schädliches CO2 speichert und ganz tolle Dämmeigenschaften hat. HOLZ.

Holz ist der älteste Baustoff. Unsere Vorfahren haben anfänglich Äste und kleiner Baumstämme für den Bau eines Unterstandes verwendet. Mit der Zeit haben die Menschen Werkzeuge entwickelt und Holz erwies sich als leicht bearbeitbar. Verschiedene Bauweisen entsprechend dem Vorkommen von Holz in seiner Vielfalt und den örtlichen Bedingungen haben sich quasi von selbst ergeben. In vielen Regionen schneit es im Winter wenig, im Alpinen Beriech hingegen in verschiedenen Gebieten sehr stark. So gaben die Belastungen schon die Bauweise vor und die Erfahrungen mit dem Baustoff wuchsen von einem Objekt zum anderen.

Das Blockhaus als „alpiner Typus“

Ursprünglich wurden entastete, runde Stämme einfach übereinandergelegt. An den Hausecken wurden Ausnehmungen hergestellt, die eine Verbindung der einzelnen Wände zueinander ermöglicht. In weiterer Folge wurden die Stämme an vier Seiten behauen, womit ebene Flächen entstehen. Die weitere Verarbeitung gestaltete sich dann schon einfacher. Die Technik ist bis heute weitestgehend gleich geblieben. Die Bearbeitung und die Einbindung der in Kränzen übereinandergelegten Hölzer haben sich verfeinert. Die Lasten werden wie in einer „Scheibe“ bis ins Fundament abgeleitet. Die Hohlräume zwischen den Stämmen wurden mit Moos, später mit Hanfstricken abgedichtet. Heutige Blockhäuser sind sehr präzise mit Nut-& Federverbindungen gehobelt, die auch die Dichtheit der Wände gewährleiten. Da Holz ein organischer Baustoff mit der Fähigkeit Wasserdampf aufzunehmen und abzugeben ist, der je nach Luftfeuchtigkeit im Sommer oder Winter anquillt oder  schrumpft, müssen auch Setzungen berücksichtigt werden. Und weil Massivholz auch ein guter, träger Wärmespeicher ist, stellt sich in den Blockhäusern ein tolles Raumklima  ein.

Neben den moderneren Blockbauten werden wiederum Häuser mit runden Stämmen gebaut, wobei der Individualität sowohl in der Materialverwendung als auch in der Gestaltung keinerlei Grenzen gesetzt sind. Diese Bauweise kann man als die naturnaheste bezeichnen, zumal hier auch wegen der Holzstärke keine Dämmstoffe eingesetzt werden.

Die Fachwerks-, Riegel- und Skelettbauweise

In Frankreich und Deutschland hat man sowohl Material als auch Arbeitseinsatz gespart. Man hat das Holz nicht liegend, sondern stehend verarbeitet. In Längsrichtung nimmt das Holz 5-mal höhere Druckbelastungen auf als das liegende Holz, quer zur Faser. In Längsrichtung entspricht die Druckbelastung der Fichte, der von Beton. Die Waldausstattung der Wälder in diesen Gegenden ist eine völlig andere als in den Alpen. Viele Harthölzer, wie die äußert resistente Eiche sind dort vorherrschend. Mit solchen Hölzern erlaubt es sich auch anders zu bauen. Die senkrechten Stäbe lagern auf horizontal liegenden Schwellen auf. Da die Eiche quer zur Faser größere Druckbelastungen aufnehmen kann, wurde in diesen Regionen hauptsächlich mit Hartholz gebaut. Immer höher wurden die Gebäude. Die Zimmerer entwickelten eine regelrechte Kunst und bauten schon im Mittelalter Fachwerkhäuser bis zu sieben(!) Geschosse, die heute noch bewohnt werden.

Von dieser Bauweise abgeleitet, entwickelte sich die Riegelbauweise hin zur weitgespannten Skelettbauweise, bei der das tragende Gerippe mit teilweise mittragenden oder auch nicht tragenden Wänden ausgefüllt ist.

Bei allen, vom Fachwerk abgeleiteten Wohnbauten wird der Hohlraum zwischen den Stäben (den Riegeln) mit Dämmstoffen ausgefüllt. Mit zunehmender Industrialisierung wurden synthetische Dämmstoffe entwickelt. Heute geht man wieder zu natürlichen Materialien über. Dies wären vor allem Holzfaserdämmstoffe als auch Recyclingzellulose, Schafwolle, Hanf oder Flachs. 

Die Rahmenbauweise, oder Vorfertigung großer Riegelwandelemente

Bei der Riegelbauweise wurden die Hölzer meist vor Ort bearbeitet. Später wurden dann die einzelnen Konstruktionsteile in der Werkstätte der Zimmermeister zugeschnitten und auf der Baustelle zu den Fachwerken zusammengebaut. Mit zunehmender Mobilität und der Möglichkeit größere und schwerer Bauteile zu transportieren und vor allem mit Kränen in die richtige Einbauposition zu heben, wurde immer präziser und unter besseren Bedingungen in den Hallen der Meister ganze Dach-, Decken- und Dachelemente vorgefertigt.

Wurde  anfänglich die Arbeitsvorbereitung am „Schnürboden“  durch den Zimmererpolier erledigt, so hat sich diese Tätigkeit mittels Computertechnologie  auf den Schreibtisch verlagert. Erfahrene Mitarbeiter im Umgang mit den Materialien und den Arbeitsmethoden, erstellen am Bildschirm ein „virtuelles“ Modell, welches schon die Elektro-, Sanitär- und Heizungsrohre berücksichtigt. Die Vorplanung ist also schon sehr weit gediehen und die unter optimalen Bedingungen vorgefertigten Elemente, mit allen Bauteilschichten, Türen und Fenstern werden in Großtafelelementen auf der Baustelle und höchster Präzision (null Toleranz) zu einem Gebäude zusammengesetzt.

 Die Holzmassivbauweise, oder mit Brettsperrholz zu bauen

In den späten 1990er Jahren wurde die Idee geboren, gleich dem Sperrholzprinzip, wie auch bei den für die Möbelherstellung verwendeten 3-Schicht Platten, Bretter in kreuzweiser Ausrichtung zu großen Elementen zu verleimen, um daraus ganze Wände, Decken- oder Dachelemente zu fertigen. Die Elementstärken für den Bau von Gebäuden bis zu drei Geschossen bewegen sich um cirka 10cm. Beim Bau des HoHo Wien (HolzHochhaus) werden mit diesen Bauteilen 24 Geschosse über eine Höhe von 84m verbaut.

Allen Holzbausystemen gemeinsam ist das geringe Gewicht des Baustoffs und somit auch das Gesamtgewicht des Baukörpers. Vor allem in Hanglagen wirkt sich das günstig auf den Unterbau oder das Fundament aus.

Eine hoch dämmende Gebäudehülle herzustellen ist bei allen Holzbausystemen relativ einfach, da ja schon das Holz ähnlich einem Dämmstoff wirkt. Alle Holzhausbesitzer haben sich gewundert, daß der tatsächliche Heizwärmebedarf weit unter den Berechnungen liegt. Dieser Umstand wurde in einem Forschungsauftrag näher untersucht und man hat dann den Wärmeleitwert für technisch getrocknetes Holz herabgesetzt um in den Berechnungen näher an die tatsächlichen günstigeren U-Werte für Holzbauteile zu kommen als bisher.

Die Holzbaumeister sind Garant dafür, daß alle Anschlussdetails richtig ausgeführt und die nachfolgenden Handwerker gut geschult an ihre Arbeit gehen um ein perfektes Gebäude zu errichten. Schallschutz, Wärmeschutz, Raumluftgüte, Raumklima, gesunde und natürliche Gebäudehülle, wenig Energieverbrauch im Betrieb und geringster Ressourceneinsatz (graue Energie, höchstmöglicher Speicher von Co2) für den Bau eines Hauses zeichnen den Werkstoff Holz aus. Die Holzbaumeister sind die Spezialisten hierfür.

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